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BND-Veranstaltung an der Uni Gießen – Nein, Danke!

15. Januar 2014

Martinis, Verfolgungsjagten, Miss Moneypenny als Sekretärin und die Lizenz zum Töten. So stellen sich Hollywood und nicht wenige Menschen das Leben eines Geheimagenten vor. Unabgesehen der Tatsache, dass unter demokratischen Gesichtspunkten selbst dieses Idealbild eines im Verborgenen agierenden und unter keinen gesetzlichen Restirktionen stehenden Gentleman-Killers ein äußerst zweifelhaftes „Role-Model“ abgibt, nimmt sich die Arbeit der „echten“ Geheimagenten, wie denen des deutschen BND (Bundesnachrichtendienst) zum größten Teil viel unheldenhafter und weniger spektakulär aus:

Länderanalysen erstellen, erlangte Informationen, z.B. Handynummern an befreundete Geheimdienste weiterleiten, damit die die Drecksarbeit machen können (Hinrichtungen per Drohne ohne Gerichtsbeschluss) und nicht zu knapp: Flüchtlinge aus Kriegsgebieten und Konfliktzonen aushorchen und sie – die Vermutung liegt nahe – in Ausnutzung ihrer Notlage mit Aufenthaltsgenehmigungen und der Beschleunigung des Asylverfahrens dazu zu bringen, für sie als Spione zu arbeiten bzw. Aufenthaltsorte von Terroristen zu verraten, um diese wichtigen Daten dann weiterzureichen (s.o).

Anscheinend brauch der BND Nachwuchs und hat dabei keine Scham, direkt an die Uni zu gehen. Und was läge da näher, als das Programm des Career Centers der Uni Gießen zu nutzen – liegt doch direkt in Gießen eine Außenstelle des BND, getarnt als „interne Kontrolleinrichtung des Bundesamtes für Ausländerfragen“, die wohl ihr Hauptbetätigungsfeld an dem hiesigen zentralen Auffanglager für Asylsuchende hat.

Am 15.1.2014 um 17:30 wird in Raum 108 des ZfbK-Gebäudes hinter dem ehemaligen Promarkt diese Veranstaltung unter dem Titel „Der Bundesnachrichtendienst – einzigartig, vielseitig, geheim“ stattfinden.

Wir finden, dass alle Studierenden, die keinen Bock auf diese Möchtegern-Agenten an IHRER Uni haben, da morgen mal ganz unverbindlich reinschneien sollten, um sich „Einblicke in die vielfältigen und interessanten Aufgabenbereiche des BND“ gewähren zu lassen. Fragen stellen kostet ja schließlich nichts – Klatschen ist nicht verboten und Zwischenrufe kennt z.B. auch der nun ehemalige deutsche „Verteidigungs“minister De Maiziére von deutschen Unis her ganz gut.

Wer dagegen findet, dass die oben beschriebenen Praktiken keinen hinreichenden Grund für eine Ablehnung dieser Bande darstellen, der möge sich die schier unendliche Liste von Skandalen anschauen, welche sich durchaus als „einzigartig“ ausnehmen: denn darin ist der BND unter den Bundesbehörend nationaler Meister.

Und wem es nur um den schnöden Mammon zu tun ist, der lasse sich die 101 Millionen Euro auf der Zunge zergehen, die das neue Spionage-Hauptquartier teurer werden soll. Für Geschichtsbewusste wiederum bietet sich ein Blick in die tiefbraune Historie des Vereins an – denn die Gründungsmitglieder des damals noch „Organisation Gehlen“ geheißenen Dienstes waren fast allesamt alte Nazis – einer vollständigen Aufklärung dieser Zusammenhänge verweigern sie sich bis heute.

Ihr seht, es gibt viele Gründe, dem BND ein „freundliches“ Nimmerwiedersehen an dieser Uni zu bereiten – kommt also zahlreich und überlegt euch geeignete Mittel zu sagen:

BND an unserer Uni? Nein Danke!

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